1. Bezeichnung für ein Programm, das Sammlungs-, Bearbeitungs- und Auswertungsfunktionen für Schachpartien zur Verfügung stellt. 2. Bezeichnung für eine Partiensammlung (in Datenform) selbst.
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Schachcomputer
Programmgesteuerte Rechenmaschine, die eigens zu dem Zweck konstruiert wurde, Schach zu spielen. Universelle Rechenanlagen hingegen, die über ein geladenes Programm Schach spielen können, werden nicht als Schachcomputer bezeichnet.
Sargon
Ein über viele Jahre von Kathe und Dan Spracklen weiterentwickeltes Programm, das als Sargon 2.5 um 1980 der Standard für Schachcomputer schlechthin war. Später gingen die Spracklens zu Fidelity und holten Anfang der achtziger Jahre alle für Mikrocomputer interessanten Titel. Die letzte Version war Sargon V für den PC.
Saitek
In Hongkong ansässige Firma, die seit 1979 weltweit Schachcomputer vertreibt. MK V, der Gewinner der Mikro-WM 1981 in Travemünde, und der mit allen Schikanen ausgestattete Renaissance sind zwei besonders bemerkenswerte Produkte von Saitek. Seit 1994 ist Saitek mehrheitlicher Besitzer von Hegener+Glaser.
Ruhesuche
Deutsch für „Quiescence Search“.
Rook
Englisch für Turm.
ROM
Abkürzung für „Read Only Memory“. Speicherbaustein, dessen Inhalt lediglich ausgelesen, jedoch nicht verändert werden kann. Die Programme aller gängigen Schachcomputer befinden sich in ROM-Speicherbausteinen.
Retroanalyse
Ermittlung der nachweisbaren Vorgeschichte einer Schachstellung. Bei retroanalytischen Aufgaben gilt es herauszufinden, wie eine Stellung entstanden ist, welche die letzten Züge waren oder ob eine Seite den König oder Turm gezogen haben muss, wodurch die Rochade ungültig gemacht würde.
Remisfaktor
Einstellmöglichkeit in Schachprogrammen. Der Remisfaktor gibt den Wert an, den ein technisches Remis (Patt, unzureichendes Material, dreifache Stellungswiederholung und 50-Züge-Remis) haben soll. Im Normalfall ist dieser 0,00. Ein positiver Remisfaktor führt dazu, dass das Programm auch dann ein solches Remis anstrebt, wenn es dementsprechende Stellungsvorteile hat, und umgekehrt. Der Remisfaktor wird häufig auch als Geringsschätzungsfaktor bezeichnet und in Abhängigkeit von der vermuteten Spielstärke des Gegners eingestellt.
Rechentiefe
Anzahl der Halbzüge, die ein Programm ab der Ausgangsstellung bzw. aktuellen Brettstellung nominell durchrechnet. Die konkrete Anzahl von Halbzügen in einer bestimmten Variante kann stark abweichen. Im Falle von Forward Pruning ist die Variante kürzer, oder infolge Erweiterungen, sog. Extensions (z.B. Ruhesuche wegen Schachgeboten) länger. Aufgrund der teils beträchtlichen Unterschiede zwischen den einzelnen Schachprogrammen bedeutet dieselbe Rechentiefe keineswegs immer dasselbe Erkenntnisniveau.