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Socrates

PC-Schachprogramm von IM Larry Kaufman und Don Dailey, wovon einzig die Version 3.0 auf den Markt kam.

Singular Extensions

Ein Zug in einem Knoten des Suchbaumes heißt singulär, wenn er wesentlich besser ist als alle anderen Züge. Nach der Singular-Extensions-Heuristik, entwickelt vom Deep Thought-Team, wird die Suche für einen singulären Zug mit einer größeren Suchtiefe wiederholt. Mit Hilfe dieser Technik sollen forcierte Varianten sehr tief berechnet werden. Nach zunächst sehr erfolgversprechenden Resultaten konnte schließlich nur eine kleine Programmverbesserung durch diese Technik nachgewiesen werden.

Shuffle Chess

Schachvariante, bei der die Positionen der Figuren auf der Grundreihe zufällig ausgewählt werden, wodurch in solchen Partien die übliche Eröffnungstheorie hinfällig ist und Schachengines „aus eigener Kraft“ eröffnen müssen.

Shannon, Claude Elwood

Der Mathematiker und bedeutende Informationstheoretiker Claude Shannon (1916 – 2001) verfasste 1948 einen grundlegenden Artikel über Computerschach. Dort wies er nach, dass man mittels des Minimax-Prinzips bei einer Rechentiefe von sechs Halbzügen mit weniger als 3000 Bit Arbeitsspeicher Computer technisch dazu bringen kann, Schach zu spielen. Mehrere wesentliche Ideen und Erkenntnisse des Computerschachs gehen auf Shannon zurück.

Sensorbrett

Ein Schachbrett, bei dem die Bewegungen der Schachsteine durch elektrische Sensoren erfasst werden. Technologisch unterscheidet man Drucksensoren, Magnetsensoren, sowie elektronische Figurenerkennung mittels kleiner Schwingkreise in den Figurensockeln.

Selektive Suche

Eine Suche heißt selektiv, wenn der Suchbaum kleiner ist, als es nach dem Alpha-Beta-Verfahren der Fall wäre. Mit Hilfe selektiver Suchheuristiken werden wenig erfolgversprechende Varianten vorzeitig beendet und dadurch der Suchprozess beschleunigt. Es entsteht damit gleichzeitig die Gefahr, taktisch kritische Züge zu übersehen. Die populärste selektive Heuristik basiert auf dem Null-Move-Konzept.

Schwedische Elo-Liste

Die vom Schwedischen Schachcomputer-Verband SSDF geführte Rangliste, basierend auf zigtausenden Turnierstufen-Partien, die Computer und Programme untereinander ausgetragen haben.

Schröder, Ed

Holländischer Schachprogrammierer. Autor der Programme Gideon und Rebel. Schröder gewann mit einem Programm für die Chessmachine (PC-Steckkarte) die Computerschach-Weltmeisterschaft 1992 in Madrid.

Schachprogramm

Eine Folge von Anweisungen in einer Computersprache, mit deren Hilfe ein Computer Schach spielen kann. Ein Schachprogramm besteht aus den Komponenten Zuggenerator, Baumsuche, Bewertungsfunktion und arbeitet im wesentlichen nach dem Prinzip, für die in einer Stellung möglichen Züge die darauf möglichen Antworten des Gegners und darauf wieder die eigenen Zugalternativen usw. zu untersuchen (Brute-Force-Methode). Stellt man dieses Prinzip grafisch dar, ergibt sich ein „Baum“ von Alternativen, der sehr schnell eine immense Größe annimmt (exponentielle Explosion). Um diesen Effekt in der Praxis abzumildern, bedient man sich verschiedener Techniken, wie Alpha-Beta-Algorithmus oder Hash-Tables.

Schachlehrer

Einige Schachcomputer und -programme können Anfänger und wenig routinierte Spieler beim Erlernen des Schachspiels oder bei der Steigerung ihrer Spielstärke unterstützen. Das geht von der Anzeige aller für einen bestimmten Stein möglichen Züge bis zur Warnung vor nachteiligen Aktionen (meist drohenden Materialverlusten). Daneben gibt es echte Schachlernprogramme, teilweise mit spielfähigen Programmen kombiniert.