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Trojanischer Esel

Damit wird ein Springer bezeichnet, der zwecks Öffnung der h-Linie nebst unabwendbarem Mattangriff absichtlich geopfert wird. Der Trojanische Esel dient(e) als Nachweis dafür, dass Schachprogramme nicht für langfristige, strategischer Angriffspläne taugen. Verbesserungen der Schachprogramme, insbesondere Steigerung der Suchtiefe und sogar konkrete Antitrojaner-Algorithmen, haben ihn jedoch größtenteils „matt gesetzt“.

Torres y Quevedo

Der erste echte Schachautomat wurde von dem spanischen Ingenieur und Wissenschaftler Torres y Quevedo auf der Basis von elektromechanischen Bauelementen gebaut. Die Maschine spielte nur das Endspiel „König und Turm gegen König“ und benutzte dazu einen einfachen Algorithmus. Es gab zwei Maschinen, die erste wurde 1890 begonnen und ist inzwischen fast völlig zerstört, die komfortablere zweite wurde 1920 fertiggestellt und ist seit 1977 defekt. Quevedo wollte mit diesen Maschinen zeigen, dass Automaten auf Umwelteinflüsse angemessen reagieren und so intelligentes Verhalten simulieren können.

Thompson, Ken

Der amerikanische Wissenschaftler Ken Thompson war maßgeblich an der Entwicklung der Computersprache C und des Betriebssystems Unix beteiligt. Er schuf Ende der siebziger Jahre mit Belle eine auf spezieller Schach-Hardware basierende Schachmaschine, die 1980 die dritte Schachcomputer-WM in Linz gewann. Thompson analysierte darüber hinaus alle Endspiele mit bis zu fünf Steinen retroanalytisch komplett durch und gewann dabei eine Reihe von neuen Erkenntnissen (siehe auch Endspieldatenbank).

The King

Starkes Schachprogramm von Johan de Koning, welches der Chessmaster-Software seit vielen Versionen als Engine dient.

Taktfrequenz

Der durch einen Schwingquarz im Computer vorgegebene Takt. Ein Prozessor benötigt, sofern er nicht wie z.B. der Pentium mehrere parallele Verarbeitungseinheiten besitzt, zur Abarbeitung eines Befehls mindestens einen Takt. Die Taktfrequenz bildet daher eine obere Grenze für die Leistungsfähigkeit eines Prozessors.

Taktik

Die Taktik beschäftigt sich im Gegensatz zur Strategie mit der Durchführung von örtlich und zeitlich begrenzten Einzelgefechten. Unmittelbare Wechselwirkungen zwischen den Figuren (Angriff, Deckung, Fesselung etc.) spielen ein große Rolle. Schachprogramme sind im Bereich Taktik besonders stark.

Suchbaum

Jener Teil des Spielbaumes, der bei einer Suche tatsächlich durchsucht (verwendet) wird. Durch den Alpha-Beta-Algorithmus werden in der Suche nicht alle möglichen Varianten überprüft und somit der Suchbaum um Größenordnungen kleiner als der Spielbaum sein.

Suchalgorithmus

Verfahren zum Durchsuchen aller möglichen Züge einer Schachstellung mit dem Ziel, den besten Zug auf eine eindeutige Weise zu ermitteln. Die überwiegende Mehrzahl der Schachprogramme baut auf dem Alpha-Beta- oder dem Negascout-Suchalgorithmus auf.