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Figurenerkennung

Bequeme, technisch aufwendige Art der Zugeingabe mittels Sensorbrett. Bei der intelligenten Figurenerkennung werden die einzelnen Figuren unterschieden, so dass eine viel robustere Eingabe möglich ist. Das geschieht mit Hilfe von unterschiedlichen Resonanz-Schwingkreisen in den Figuren, welche eine Abtast-Elektronik im Brett erkennt. Wird auch für die Übertragung von wichtigen Meisterturnierpartien auf Großbildschirme angewandt.

Fidelity

Amerikanische Firma, die im März 1977 den ersten kommerziellen Schachcomputer „Chess Challenger“ herausbrachte. Sehr erfolgreich wurden später Programme von Kathe und Dan Spracklen. 1989 wurde Fidelity von der deutschen Firma Hegener+Glaser (Mephisto) übernommen und schließlich aufgelöst. Ein anderer Fidelity-Programmierer, Ron Nelson, arbeitete später mit der Fa. Excalibur Electronics zusammen, die (u.a.) Schachcomputer herstellt.

Exponentielle Explosion

Bei der Vorausberechnung bilden die sich verästelnden Varianten den Suchbaum, wobei die Zahl der zu prüfenden Stellungen exponentiell mit der Tiefe anwächst. Noch vor dem 50. Halbzug erreicht man eine Zahl, die die Anzahl der Atome im Universum übertrifft. Dieses förmlich explosive Verhalten verhindert, dass das Schachspiel jemals von einem Computer wird komplett berechnet werden können.

Eröffnungsbibliothek

Findet ein Schachprogramm die aktuelle Stellung in den gespeicherten Varianten der Eröffnungsbibliothek, wird der zugehörige Folgezug (meist ohne Berechnung) direkt ausgeführt, oder aus mehreren Alternativen nach Priorität oder Zufall ausgewählt. Dies spart auch Bedenkzeit ein. Manche Programme erkennen Zugumstellungen oder sogar Farbvertauschungen. Oft sind mehrere hunderttausend Stellungen gespeichert, die vorwiegend aus Meisterpartien übernommen wurden und nur z.T. durch „Buchtuning“ analytisch nachbearbeitet wurden. Das Leistungsniveau im Computerschach ließ ab ca. 2004 vermehrt Zweifel an einer übertriebenen Verwendung menschlicher Eröffnungspraxis aufkommen, die vereinzelt schlechtere Züge beinhalten kann als eine Engine selber berechnen könnte.

EPD-Format

„Extended Position Description“. Datenaustauschformat für Schachstellungen innerhalb des PGN-Standards. EPD-Dateien sind ASCII-Textdateien, bei denen jede Zeile einer Stellung entspricht. Es ist damit auch ein bequemer Austausch einzelner Positionen via Zwischenablage bzw. per copy&paste mit vielen Schachprogrammen möglich.

Endspieldatenbank

Ende der achtziger Jahre hat Ken Thompson als erster alle Drei-, Vier- und Fünf-Steine-Endspiele erschöpfend analysiert, d.h. mittels eines Großrechners sämtliche Stellungen erzeugt und bewertet. Mit solchen Endspieldatenbanken kann man das jeweilige Endspiel technisch absolut perfekt spielen. Mittlerweile ist ein besser anwendbares Datenformat gebräuchlich, welches von E. Nalimov stammt und als Tablebases bekannt ist.

Drucksensorbrett

Bei Schachcomputern verwendete druckempfindliche Felder des Spielbretts zur Zugeingabe. Es gibt auch Magnet- und elektronische Sensorbretter, oder Tastatureingabe.

Dreihirn

Schachspiel-Team, das aus zwei Schachprogrammen und einem (menschlichen, oder ebenfalls aus Software bestehenden) Entscheider besteht, der aus den jeweils zwei Zügen die Partiefortsetzung auswählt. Die Idee stammt von Dr. Ingo Althöfer und wurde u.a. im Schachprogramm Shredder mit der Funktion „Triple Brain“ umgesetzt.

Dhrystone

Testprogramm (engl. benchmark), das die Geschwindigkeit eines Computers für Ganzzahl(=Integer)-Operationen misst, welche auch in Schachengines dominieren. Die Geschwindigkeit für Fließkommaberechnungen ist dafür unwichtig.