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KI

Abkürzung für Künstliche Intelligenz.

Kallisto

Vom Holländer Bart Weststrate verfasstes, für seine Zeit taktisch starkes Programm, welches mehrere Computer-Blitzturniere gewann. Das Exe-File von Version 1.98 umfasste nur 49.371 Byte, inkl. einer grafischen Oberfläche.

Kaissa

1. Caissa, die Schachmuse. 2. Sowjetisches Großrechnerprogramm, das die 1. Computerschach-WM 1974 in Stockholm gewann.

Iteratives Vertiefen

Die Baumsuche wird nicht sofort bis zu einer angestrebten Suchtiefe durchgeführt, sondern beginnt mit der Suchtiefe eins (ein Halbzug) und wird anschließend schrittweise erhöht. Alle modernen Programme verwenden diese Vorgangsweise.

Intelligente Schachprogramme

Einfaches Brute-Force stößt durch die exponentielle Variantenexplosion bald auf Grenzen der Berechenbarkeit. Versuche, den Suchbaum von vornherein nach menschlichem Vorbild anhand intelligenter Selektionskriterien rigoros zu beschränken, bewährten sich nicht. Die Idee fließt jedoch gewissermaßen in einige Schachprogramme ein, wenn sie ein vorsichtig dosiertes Forward Pruning (Vorwärtsabschneidung) durchführen, um sich zumindest die Berechnung einiger extrem aussichtslos scheinender Fortsetzungen zu ersparen.

Initiativtest

Einfaches Testverfahren, mit dem man Eröffnungsaufbau und den Grad der Initiative eines Schachprogramms zu ermitteln versuchte, indem man das Programm eine Serie von Zügen für Weiß hintereinander durchführen ließ. Der Umstand, dass dabei kein Gegenzug erfolgt, ist jedoch dem Programm unverständlich und diese Testidee daher aus heutiger Sicht zweifelhaft.

ICGA (vormals ICCA)

International Computer Games (früher: Chess) Association, Weltorganisation für Computerschach und sonstige Brettspielprogramme, veranstaltet u.a. jährlich eine Computerschach-Weltmeisterschaft.

Horizont-Effekt

Eigenschaft von Schachprogrammen, unangenehme Situationen durch Zwischenzüge soweit hinauszuschieben, dass sie jenseits der aktuellen Suchtiefe zu liegen kommen und somit vom Programm vorerst nicht mehr erkannt werden. Der Horizont-Effekt ist prinzipiell nur schwer vermeidbar, verlor aber im Laufe der Zeit durch ständige Programmverbesserungen und die ingesamt enorm gestiegenen effektiven Rechentiefen an Bedeutung.

Hitech

Spezialhardware, von Dr. Hans Berliner mit Studenten der Carnegie-Mellon-Universität in Pittsburgh entwickelt. Hitech enthält 64 Prozessoren und prüft knapp 200.000 Stellungen in der Sekunde. 1986 verfehlte das Programm in Köln nur knapp den Sieg bei der Computerschach-WM, an der es bis 1995 teilnahm.