Diese Website hat eine lange Tradition. Anfang der 80er Jahre steckte nicht nur das Computerschach, sondern auch das Internet in den Kinderschuhen. Im Frühjahr 1983 gründeten Frederic Friedel und Dieter Steinwender die Zeitschrift „Computerschach International“, die sie zunächst eigenhändig mit einem Typenraddrucker produzierten und an interessierte Leser verteilten.
Die „CSI“ berichtete vor allem über den Stand der Forschung an Universitäten und Hochschulen, doch schon bald kamen die ersten kleinen Schachcomputer aus den USA auch in deutsche Geschäfte. Die Faszination war riesengroß: Wie nur konnte so ein kleines Kästchen eine Leistung hervorbringen, die man üblicherweise als „intelligent“ bezeichnet?
Die CSI machte sich das Thema zu eigen und berichtete fortan in sechs Ausgaben pro Jahr über alles rundum diese neue „Künstliche Intelligenz“. Um der wachsenden Leserschaft gerecht zu werden, übernahm schon bald der renommierte Falkenverlag das Blatt und gab ihm den Namen „Computerschach und Spiele“ (CSS). Seine Blütezeit erlebte die Zeitschrift aber etwas später unter der sehr engagierten Leitung des Verlegers Ernst Vögel aus Stamsried. Ihm ist zu verdanken, dass die 12. Mikrocomputer-Schachweltmeisterschaft in München ausgetragen werden konnte.
Einige Highlights aus 22 Jahren CSS
- CSS organisiert die Mikrocomputer-WM 1983 in Budapest, die offene WM 1986 in Köln und die Mikro-WM 1993 in München.
- Simultan-Match 1985 in Hamburg zwischen dem damals 22-jährigen Garry Kasparov und 32 der stärksten Schachcomputer der damaligen Zeit. Kasparov gewann 32:0!
- Unzählige Beiträge über die Pioniere des Computerschach: Alan Turing, Claude Shannon, Mikhail Botwinnik, Hans Berliner, Ken Thompson, Robert Hyatt, Feng-hsiung Hsu.
- Aufstieg (und manchmal auch Niedergang) der Schachcomputer-Hersteller: Novag, Fidelity, SciSys, Hegener + Glaser, Saitek.
- Schach-Programmieren in BASIC – ein Kurs für Einsteiger
- Garry Kasparovs legendäre Wettkämpfe gegen Deep Blue
Heute sind die Fronten längst geklärt. Vom anfangs belächelten Spielzeug haben sich die schachspielenden Maschinen zu wahren Monstern entwickelt, denen kein Mensch mehr gewachsen ist. Ernsthafte Vergleichskämpfe zwischen Mensch und Maschine finden nicht mehr statt, der große Hype ist damit vorbei.
Die Printausgabe der CSS wurde im Jahr 2004 eingestellt, in den darauf folgenden Jahren aber im Internet weitergeführt. Die Artikel aus dieser Zeit können Sie auf diesen Seiten nachlesen. Die älteren Printausgaben gibt es als „Chronik des Computerschachs“ auf einer DVD. Auch einige Hefte können noch im CSS-Shop nachbestellt werden.